Donnerstag, 1. April 2010
Carli sucht die Liebe
Aus allen Wolken sei Carli geflogen, als die Stadtpolizei Zürich ihn aus dem Dolder abgeführt habe, sagt Hirschmanns Sprecher Max Fischer, und jetzt sitzt er in einer Gefängniszelle und versteht die Welt nicht mehr. Hirschmann wird sexuelle Handlung zum Nachteil einer Jugendlichen im Schutzalter vorgeworfen. Wieso zum Nachteil, fragt er sich immer und immer wieder. Das Mädchen ist erst fünfzehn, beim besten Willen, das hätte er doch nicht sehen können! Geschätzte sechzehn vielleicht, aber fünfzehn, das ist ja wirklich der Hammer. Carli habe sich explizit nach ihrem Alter erkundigt, selbst einen Ausweis wollte er von ihr sehen, spricht Max Fischer weiter, zudem habe er sie im eigenen Club Saint Germain kennen gelernt, da wird sowieso nur zugelassen, wer ab achtzehn ist. Man müsste wohl die Türsteher besser schulen, fügt Fischer leise hinzu. Spät in der Nacht dann geht Carli mit diesem Mädchen und einer weiteren jungen Frau heim ins Dolder. In der Hotellobby trifft er auf den Ex-Mister-Schweiz Sven Melig. Kannst du mir zwei Kondome ausleihen, will er von Melig wissen. Dieser verneint, er habe nie Kondome dabei. Schlampe, ruft ihm Carli zu. Selber Schlampe, erwidert Melig. Sie prügeln sich kurz, danach zieht sich Hirschmann mit seinen zwei jungen Eroberungen in seine Suite zurück und Sven Melig zum Sonntagsblick. Hirschmann fühlt sich darob medial ungerecht behandelt und beschwert sich vor laufender Kamera in einem Studio von Tele Zürich. Dabei lässt er die Bombe von seiner neurologischen Erb-Krankheit platzen. Die Rede gar von ADHS – Akutes Dranghaftes Hyperaktives Sexualverhalten. Mit dieser Mode-Diagnose müsse man vorsichtig umgehen, äussert sich Doktor Samuel Stutz dazu, er glaube eher, dem Carli fehlt einfach nur die gute Kinderstube. Eine liebende Hand, die ihn sicher durchs Leben geleitet. Er rate ihm deshalb, sich vom Jet-Set zurückzuziehen und an einem Ort der Stille therapeutisch behandeln zu lassen. Spontan komme ihm da grad das Kloster Einsiedeln in Sinn.
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