Dienstag, 7. Februar 2017

Trali, trala, Talar

Der katholische Pfarrer von Padua hatte mit blumigen Worten seine Schäfchen in der Kirche bei der Stange gehalten. Nach der Messe gar der einen oder anderen hübschen Signora die Hand ein wenig länger gedrückt und ihr dabei etwas ins Ohr geflüstert, das ihr die Härchen im Nacken aufstellte und sie statt nach Hause zu Mann und Kind lieber kichernd in Don Andreas Sakristei verschwand. Handschellen, Peitschen, Sexspielezuge und weisse Stiefel mit hohen Absätzen hatte der Don dort im Schrank neben seinem geistlichen Talar gelagert. In der Stube schimmerte die Kerze und warf das ewige Licht auf selbstgedrehte Filme über, nun ja, etwas irdische Gelüste halt. Alle DVD-Hüllen mit Namen von Päpsten versehen. Der Schutzpatron als Schutzhülle: Benedikt im Pornoland. Die Protagonisten, darunter Don Andrea selbst, trugen nichts als rahmengenähte Lederschühchen. Aber nun ist alles aufgeflogen, eine der Darstellerinnen wirft dem Don vor, er hätte sie mit der Peitsche geschlagen. Böser Don. Und nun prüft die Polizei, ob er die Videos mit den Papstnamen verkauft habe, denn wie schliesslich musste sein teurer Lebensstil finanziert werden? Einen roten Jaguar soll er gar gelenkt haben, Don Tausendsassa. Der Ortsbischof ist ob dieser Hiobsbotschaft „Diverse Päpste in Pornos gesichtet“ sofort aus seinen heissen Missionstagen in Südamerika zurückgekehrt und hat seinen leichtlebigen Pfarrer subito in eine andere Diözese versetzt. Ein Neubeginn also für Don Andrea. Gott vergelts.