Jean-Paul Gaultier schickte zum Finale seiner Haut-Couture-Show das ‚Model of the Moment’ in einem üppigen Hochzeitskleid über den Laufsteg. Unten im applaudierenden Publikum sass des dünnen Kindes Mutter und frohlockte, dass sie in ihrem ganzen Leben nie eine so wunderschöne Braut gesehen hatte. Nun, hätte das Bräutchen das Kleidchen vom Leibchen geschüttelt, ein Bübchen wäre hervorgekommen. Das wusste das Mütterchen natürlich längst und freute sich daher umso mehr, dass ihr Filius Andrej Pejic, 20jährig, mit 1 Meter 83, einem zarten Hüftumfang von 63 Zentimetern (63, da fängt mein Massband erst zu zählen an...), elfenhaften Gesichtszügen, jedermann, bzw. jederfrau die Show stehlen konnte. Weil er als Mann zurzeit eben die schönste Frau ist. Ein kleines Detail, über welches selbst Gaultier sich nicht unentzückt zeigt.
Modisches auch von meiner Lieblingsbündnerin Nadine Vinzens: Am Zurich Film Festival im September schritt sie in einem schwarzen Chanel-Kleid über den roten, bzw. grünen Teppich. Oben Vorhangstoff mit viel Durchblick auf den blickdichten schwarzen BH und unten herum ein volantähnliches Gebilde, als wollte sie ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen und als Grossmutters Stehlampe auftreten (mit Method Acting, in der Schauspielschule in L.A. geübt und jetzt perfekt umgesetzt, nämlich ein Gefühl hervorrufen, das man mal gehabt hat – in diesem Fall eine Leuchte). Ich dachte mir noch, hoppla, da hat sie sich aber ohne Mutters Segen aus dem Haus geschlichen, hoffentlich sieht das niemand. Aber da wars schon zu spät. Das Modemagazin Cosmopolitan hatte bereits einen Blick auf sie geworfen und Nadine zu den am schlechtesten angezogenen Promis der Welt gewählt. Aber immerhin Promi.
Modisches zum Letzten: Karl Lagerfeld zeigt sich kumpelhaft und macht einen auf Karl. Mit einer neuen, erschwinglicheren Linie, sagt er, will er im Frühjahr 2012 erst die Frauen mit einer Damenkollektion beglücken. Die Preise zwischen 60 und 300 Euro. Danach eine Herrenlinie ins Leben rufen. Somit dann Karl bald für jeden Karli erschwinglich ist. Erst per Internet, später in ausgewählten Boutiquen wie Carrefour und Aldi. Das ist doch eine gute Nachricht. Lagerfeld wird im Alter eben milde. Und etwas vergesslich. Gemäss offiziellen Biografien ist er 78 Jahre alt, nach eigenen Angaben erst 73 Jahre jung. Aber das kann ja schon mal vorkommen.
Apropos vergessen: In Amerika gibt es neu GPS-Schuhe für Alzheimerkranke. Der GPS-Empfänger sei diskret im Absatz versteckt, so die Herstellerfirma, 300 Dollar koste das Paar. Sollte der Träger aus dem Haus gehen und etwas unkontrolliert durch die Landschaft latschen, kann er leicht und schnell gefunden werden. Modisch gesehen hat das Modell viel Potential, der Absatz ebenfalls: So könnten fremdgehende Ehemänner bequem von zu Hause aus verfolgt werden. In Paris bald le dernier cri, Madame Strauss-Kahn soll für ihren Dominique bereits ein Exemplar bestellt haben...
Freitag, 28. Oktober 2011
Abonnieren
Posts (Atom)