Donnerstag, 7. Juli 2011
Der Fürst und die Fürstin
Eine ganze Woche schon sind sie verheiratet. Der Fürst und die Fürstin. Ihre Ehe hält weiterhin. Eine gute Nachricht also. Wenn man bedenkt, dass die Braut knapp vor der Hochzeit ein Ticket am Flughafen von Nizza erstehen wollte. Südafrika einfach. Seulement für eine Person. Kalte Füsse, tuschelten die Monegassen, Albert hätte eben furchtbare innere Werte. Non, non, widersprachen die anderen, es sind die fruchtbaren Werte, die Charlène zur Flucht getrieben hätten. Zu den zwei offiziell anerkannten unehelichen Kindern kommen inzwischen zwei weitere dazu. Und diese hätten sich leider nicht aus der Liaison mit Charlène ergeben. Dafür während. Unschön das Ganze. Sie daheim im Grimaldi-Palast im Glauben, ihr Albert sei unterwegs in fürstlicher Mission, vergnüge sich, wenn überhaupt, dann höchstens mit einer Bobfahrt durch die eisige Bahn von Sankt Moritz. Dabei flitzte der Kerl durch ganz andere Kanäle. Unglaublich. Ewige Treue und viele Kinder hat er ihr nun versprochen. Jetzt müssen sie das halt nur noch gemeinsam schaffen. Dazu soll ihnen ein Ehevertrag helfen. Wunderbar. Und somit ist Charlène endlich zur schönsten Fürstin im ganzen Land aufgestiegen. Hat ein paar Tränen bei der Zeremonie vergossen, kurz in ihren weissen Schleier geschnäuzt und verstohlen in die erste Gästereihe geschielt. Direkt in die Augen von petit Nicolas. Er ihr nicht uncharmant zugenickt, einsam wie er dasass auf diesem grossen gepolsterten Stuhl, derweil seine Füsse ein paar Zentimeter oberhalb des roten Teppichs hin und her baumelten. Weit und breit keine Carla in Sicht. Mit ihrem hochschwangeren Bauch musste sie zu Hause bleiben. In Paris. Optisch zu schwer wirke sie im Moment auf ihren Gatten, das schade dem Präsidenten-Image vielleicht mehr als es nütze. Lieber eine Herrscherin in einem Zwergenstaat als eine Herrscherin über einen Zwergen in einem grossen Staat, seufzte Charlène tief, lächelte ihrem Albert zu und so feierten sie danach eine rauschende Party durch die ganze Nacht. Glücklich und zufrieden. Bis eben auf diese Vaterschaftstests, die Seine Durchlaucht durchlaufen muss. Aber das hat Zeit bis nach den Flitterwochen. Die Fürst und Fürstin übrigens am Kap der Guten Hoffnung verbringen. Das wiederum lässt gut hoffen. Auf die gute Hoffnung der Fürstin. Und überhaupt.
Labels:
Fürst Albert,
Fürstin Charlène,
Nicolas Sarkozy
Abonnieren
Posts (Atom)