Donnerstag, 9. Juni 2011

Ein Wiener in Amerika

Was haben wir schon gar wilde Geschichten von Männern gehört. Wie sie eine Frau bedrängen. Kachelmanns Begehren mit einem Messer. Strauss-Kahns Stolperei aus der Dusche in das Zimmermädchen. Und Schwarzenegger, der seiner Haushälterin einen kleinen Zustupf unters Herz legt. Inzwischen ist er fast elf Jahre alt. Dafür Nöldis Ehe im Keller. Als Österreicher kann er damit umgehen.
Wer früher nackt unterm Trenchcoat durch die Gassen lief und zwischendurch das Revers auseinanderzog, um ein Mütterchen unterwegs zu erschrecken, der macht das heute easy von daheim aus. Ein little pic von seinem best stick und schickts geschickt in die weite Welt hinaus. Eh ja, im Zeitalter von Twitter und Facebook ist nichts unmöglich.
Der US-Abgeordnete Anthony Weiner gesteht einen virtuellen Seitensprung. Auf Twitter hat er ein Foto verteilt. An weibliche Followers. Ein Bild von seiner Unterhose. Gut bestückt. Sichtlich erkennbar. Ja aber saperlott. Sein Hirn dabei sichtlich nicht erkennbar. In Amerika wird Weiner als Wiener ausgesprochen, Wieners Wiener in der Unterhose, ha ha, ein Schenkelklopfer. Weiner als Weiner ausgesprochen bedeutet im amerikanischen ‚Schlappschwanz’. Ha ha, auch dies ein Brüller. So einfach gestrickt das Ganze. Wäre da nicht noch Weiners Frau. Huma Abedin. Weltgewandt. Zurückhaltend. Elegant. Blitzgescheit. Und rechte Hand von Hillary Clinton. Beide gelten als arbeitssüchtig. Dies zur Erklärung, weshalb so wenig über das Privatleben bekannt ist. (Ihre beiden Ehemänner hatten da ein wenig mehr Spielraum...) Hillary vertraue ihrer Beraterin in fast allen Belangen, spricht man hinter hervorgehaltener Hand, und konsultiere sie immer, wenn es um politische Fragen im Mittleren Osten geht. Jetzt sind ein paar im mittleren Westen zu klären. Huma, die praktizierende Muslimin, die ihren Ehemann sogar dazu brachte, keinen Alkohol mehr zu trinken und den Ramadan durchzuhalten, hat wohl nicht mit dessen Nebenwirkungen gerechnet. Und Weiner? Hat sich weinerlich entschuldigt. Seine Frau soll nun schwanger sein. Vermutlich von seiner Unterhose.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Sepp ist Trumpf

Selbst der Prinz ist von der Rolle. William, der Ehrenvorsitzende des englischen Fussball Verbandes, ist not amused. Im Hallenstadion am Fifa-Kongress hat er eine Verschiebung der Wahl gefordert. Dass zumindest noch ein weiterer Kandidat mit Joseph in den Fifa-Ring steigen sollte. Nichts da. Die Delegierten von Haiti, Kongo, Benin, Fidschi und Zypern, also die grossen Fussballländer, haben zu einer sofortigen Wahl aufgerufen. Jeder mit einem Lunchsäckli versehen. Mit allerlei Währschaftem und vielen Nötli drin. Somit ist Blatters Wiederwahl nichts mehr im Wege gestanden. 186 von 203 Stimmen haben gereicht, der 75jährige Walliser ist der neue alte Präsident. Ich freue mich, dass es gelungen ist, Solidarität und Einheit wieder in die Fifa einziehen zu lassen, sagt ein strahlender Sepp, der liebe Gott gibt mir dazu die Kraft, mein Werk fortzuführen. Wunderbar. Und der liebe Gott hat auch die Million Dollar gesegnet, die der Präsident einsetzen darf beim Concacaf. Als irdischen Joker. Würde ein anderer spenden, wärs ja Bestechung. So aber bloss ein schlauer Trumpf. Im Fifa-Sumpf. Tschau Sepp.