Freitag, 1. Februar 2019

Geschlechtergerechte Sprach*in



Die Stadtverwaltung von Hannover hat eine Empfehlung zur geschlechtergerechten Verwaltungssprache herausgegeben. Die bis anhin gebrauchte Binnen-Innen Lösung fällt aussen  weg. Also die MitarbeiterInnen gibt es so nicht mehr. Nun wird ein Gender-Stern gesetzt, wo eine «geschlechtsumfassende Form» nicht möglich ist. Die Ingenieurin, der Ingenieur werden zu der*die Ingenieur*in. Vor lauter Sterne sieht man kaum mehr das Geschlecht. Und Kolleginnen und Kollegen schreibt sich neu Kolleg*innen. Ob das dem Kollege gefällt oder nicht. Hingegen wo die geschlechtsumfassende Form möglich ist, soll nur diese zum Einsatz kommen: Aus dem Rednerpult wird ein Redepult, Lehrerinnen und Lehrer sind jetzt Lehrende und die oben erwähnte Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter heisst nun schlicht Mitarbeitende. Die Einwohner von Hannover mutieren zu Hannovernden. Eigentlich ganz einfach.

Das wirkt vielleicht ein wenig verkrampft, aber hey, es ist ja alles freiwillig. Schwierig wird es für den Lesenden, wer beim Üben noch gerne ins alte Muster*in zurückfällt. So wie die Zürcher Aduno Gruppende heute in einem Stellendeninserat*in:

«Im Bereich Marketing Content Management suchen wir eine/n Marketing Communications Mitarbeitende/r 50% (m/w).»

Ich sehe schon Sterne, wos gar keine gibt. Aber vielleicht suchen sie auch Mitarbeitende, die*der sich das Geschlechtende zu 50% aufteilen wollen. Ich frag mal beim Hannovernden in der*die Stadtverwaltenden nach.