Samstag, 7. November 2009

Carli, der Hirsch, ist wieder auf Pirsch

Zu Unrecht sitzt Carli in Untersuchungshaft, hat mir Raquel Marquard schon vor fünf Jahren gesagt (damals hiess sie ja noch Lehmann und man kannte sie eigentlich nur aus dem Ackermann-Versandhauskatalog – sie war Model für Küchenschürzen und Wollstrümpfe, aber das bleibt jetzt unter uns). Carli ist zu jener Zeit mit Lehmanns Töchterchen Bianca (vierzehn jährig war sie da, das gute Kind) zusammen gewesen. Beide haben später glaubhaft versichert, dass sie nur in Deutschland zusammen geschlafen haben. Schlafen allein ist auch in der Schweiz keine Straftat, drum wurde das Verfahren „Sex mit einer Minderjährigen“ eingestellt. Und Carli ist wieder bei uns gewesen, Tag und Nacht, spricht Raquel weiter. Als Bianca neunzehn wurde, ist sie dem Carli zu gross geworden und er hat Schluss gemacht. Natürlich bleiben sie beste Freunde und Carli darf weiterhin bei Marquards im Turm zu Sankt Moritz feiern, Tag und Nacht, das haben Raquel und Jürg ihm so versprochen. Wir haben ihn gern, strahlt Raquel das Lächeln einer fast Sechzehnjährigen. Die vielen Botox-Spritzen und Liftings verhelfen ihr einfach zu einem mädchenhaften Aussehen. Noch ein, zwei Injektiönli oder Operatiönli und du gehst als Biancas Tochter durch, warn ich sie. Sie lächelt, ja, vielleicht hat das den Carli ein wenig verwirrt. Er habe sie auch nicht sofort erkannt, auf seinen Video-Überwachungsbildern. Kameras, die sonst eine Paris Hilton, Bar Rafaeli oder Tara Reid festhalten. Zwei Bodyguards haben sie in seinen dunklen Platinum Room im Saint Germain gebracht. Dann habe er gelächelt, der Carli und die Tür hinter ihr abgeschlossen. Und, was habt ihr zwei in diesem Darkroom gemacht, will ich wissen. Sie schürzt ihre vollen Lippen und säuselt: Unser Geheimnis, aber soviel verrat ich dir, zu Unrecht ist er auch diesmal in Haft und Jürg hat sofort eine Kaution gestellt. 500'000 Franken. Wir haben ihn eben gern, unsren Carli.

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