Freitag, 12. Oktober 2012

Vor, vor Weihnachten

Migros-Kundin Susan Gasser hat sich kürzlich kritisch auf der Migros-Facebookseite zu den immer früher werdenden Weihnachtsberieselungen in den Migros-Filialen geäussert. Es entspreche überhaupt nicht den Wünschen der Käufer und Käuferinnen, bereits im Oktober mit Brunsli und Zimtsternen Kontakt aufnehmen zu wollen. Kurz darauf hats bei ihr ,Daumen hoch’ gehagelt. Viele andere Leidensgenossen, sprich Migros-Kinder, haben diese prä-Natale Verkaufsaktion genauso beanstandet. Die Migros hat dieser positiven Entwicklung nicht lange zugeschaut und mit einer Wohltätigkeitsidee reagiert. Jedes Däumchen hoch noch am selbigen Abend bis 18 Uhr würden 100 Gramm Guetzli für ein Schweizer Kinderheim bedeuten. Ein christliches Zeichen als Entschädigung des unchristlichen Hintergedankens, mit Brunsli und Zimtsternen den Oktoberumsatz in göttliche Höhen zu treiben? Schlussendlich warens 13'696 mal 100 g Süssgebäck. Brunsli oder Zimststerne. Die die Migros spendet. Und die jetzt in den Filialen fehlen. Somit zwei Fliegen auf einen Streich. Glückliche Kinder in Kinderheimen und glückliche Migros-Kinder in den Läden.

Also ich bin ja eher ein Coop-Kind. Und im Gegensatz zu Susan Gasser mag ichs kaum erwarten bis mein Grossverteiler des Vertrauens grosszügig die farbigen Lebkuchentannenbäumchen oder Lebkuchensternli mit dem zartrosa-weissen Zuckerguss in den überdimensionalen Zellophansäcken neben den Kassen verteilt. Darfs bereits nach den Sommerferien im August sein? Oder doch erst anfangs September? Und dann verschwinden sie subito nach den üppigen Festtagen in der Versenkung, als wären sie gar nie da gewesen, um pünktlich im Spätsommer wieder aufzutauchen... Ein ewiger Kreislauf. Die Farbe zwar von Jahr zu Jahr etwas blasser, dafür die Konsistenz kontinuierlich kompakter... Aber lassen wir das. Schauen wir kurz zu Lindt & Sprüngli. Die goldenen Schoggidinger mit den dicken Ohren und dem Glöckli am roten Bändeli katapultieren sich im Februar als Hasen auf die Verkaufstische mitten im Laden, ziehen sich nach Ostern generalstabsmässig zurück, gehen kurz in die Maske und erscheinen im Oktober als eine Art Hirsch oder Rentier. Rudolphs sozusagen, statt roter Nase einfach rotes Bändeli. Doch nun kommt das Geweihtier als Bär daher. Ein Goldbär am Start des offiziellen Weihnachtseröffnungsrennen. Mitten im Oktober. Aber Lindt wäre nicht Sprüngli, wenns nicht ein besonderer Bär wär. Einer, der die Herzen der Kinder berührt. Schau Mami, wie süss, ein Okto-Bär! Und schon landet er im Einkaufskörbli. Alles wird gut. In diesem Sinne: Frühliche Weihnachten!

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