Mittwoch, 13. April 2011
Mannhaftiges im Museum
Ich hab mir, wie unsre Ex-Miss-Schweiz Linda Fäh, genau 20 Minuten Zeit genommen, um die Zeitung zu studieren. Nun, könnte man sagen, ich moderiere auch kein Polit-Magazin auf Star TV, unter uns, ich moderiere überhaupt keines, daher muss ich mich gar nicht so intensiv und tiefgründig mit dem Weltgeschehen auseinandersetzen. Trotzdem. Ich habs getan. Heute. Und bin bereits auf Seite 2 hängen geblieben. ‚Männer-Penis für Museum’. Hoppla Schorsch, denk ich mir, das muss ja ein besonderes Prachtstück sein. Und wo um Himmels Willen gibt es ein Museum, das ebensolche Modelle ausstellt? In Island. Genauer in Husavik, einem kleinen Fischerdorf, dessen grösste Attraktion dieses Phallologische Museum ist. Penisse in vielen Variationen von Walen, Seehunden und Bären reihen sich Glied an Glied in Vitrinen und prahlen um die Wette. Jetzt aber lese ich weiter, ist die Sammlung durch ein menschliches Exemplar ergänzt worden. Pall Arason hat versprochen, sein gutes Stück dem Phallologischen Museum zu überlassen. Der Penis des 95jährigen Mannes sei im Januar unter ärztlicher Aufsicht in einem Leichenschauhaus, zack, mit einem sauberen Schnitt entfernt worden, danach hätte man den Mann nach Hause geschickt. Ah nein, natürlich nicht, danach wurde der Deckel geschlossen, die übriggebliebenen Reste der Frau per Huskypost nach Hause geschickt. Was so zwar nicht ganz stimmt, aber durchaus hätte sein können. Hab ich mir überlegt. Und ob ihr es mir glaubt oder nicht, prompt waren 20 Minuten vorbei.
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