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Der Wolf ist tot!
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Das ist doch zum Heulen |
Kürzlich ist zum ersten Mal in Zürich ein Wolf entdeckt worden! Ein
wildes Tier mitten in der Stadt! Nun aber ist es tot. Überfahren von einer
S-Bahn. Woher der junge Wolf gekommen ist, muss noch abgeklärt werden. Denn ein
Jungtier, so die Zürcher Fischerei- und Jagdverwaltung, kann in kurzer Zeit
grosse Distanzen zurücklegen. Natürlich, antworten die Bündner, wir haben den
kleinen Wolf ja erst am Abend zuvor losgeschickt. Aus dem Calanda-Gebiet direkt
nach Zürich. Mit der kleinen Mission, den Zürchern dort unten ein wenig Angst einzujagen,
haben wir doch genug von den grosszürcherischen Tönen, von wegen so ein
bisschen Wolf vorm Haus, im Garten oder auf den Weiden, ein Schaf mehr oder
weniger auf der Alp, das merke eh keiner! Der Wolf kommt zu nah an die Dörfer, haben
die Bündner nämlich gerufen, der benimmt sich heut schon wie der ehemalige Problem-Bär.
Bleibt locker, sind die Zürcher den Bündnern ins Wort gefallen, die putzigen
Tierchen wollen bloss spielen, Honig schlecken oder etwas Früchte aus den
Picknick-Körben klauben! Und als Beweis ihrer Entspanntheit sind die Zürcher damals in
Karawanen zum Nationalpark gezogen, so einen echten Bären sieht man ja sonst
nur im Zoo. Ein schöner Hauch von Wildnis, der rechtfertigt noch den Kauf des All
New Range Rover, mit automatisch ausfahrbarer Anhängerkuppel versteht sich, der
sonst bloss vorm Haus auf zwei Parkfeldern steht oder die Strasse vor der
Kinderkrippe blockiert! Wenn das so ist, haben die Bündner zurückgegeben, dann schauen
wir mal, wie weit des Zürchers Tierliebe wirklich geht, lassen wir einfach mal ein
echtes wildes Tier auf vier Beinen durch die Stadt spazieren. Also hat man den Calanda-Wolf ins Unterland geschickt, ihm aufgetragen,
ein wenig in den Vorgärten zu schnuffeln und sich mit dem einen oder andern
Züri-Sack anzulegen. Vielleicht findet sich durchaus etwas Essbares darunter. Das
hingegen war zu viel, ein Wolff, der in der Stadt herum regieren will, geht schliesslich
gar nicht... So haben die Zürcher schnell eine S-Bahn geordert und die hat ihn dann voll
erwischt. Zack und weg mit dem Wolf. Der Test mit der Tierliebe somit abgebrochen.
Vorerst. Denn Teil zwei ist in Arbeit: Ist doch eben ein Bündner frühzeitig aus
Brasilien heimgekehrt (etwas Gutes soll das Debakel mit der Schweizer Fussball-Nati
auch haben..) im Gepäck ein niedlicher kleiner Alligator aus dem Amazonas, der
sich jetzt schon auf seine ersten Runden am seichten Züri-See-Ufer freut...
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